Die Feder und ihre Bedeutung

Die Feder

Die Feder

Als vor langer Zeit das Volk von Tirol seine Freiheit begehrte und nach langer Vorbereitung und hartem Kampf sie auch erreichte, nahm man den Adler als den ungekrönten Herrscher der Lüfte und der Freiheit zum Vorbild.

Schützen und Jäger haben sich stets einen Adlerflaum, eine Adlerfeder, einen einfachen oder doppelten Spielhahnstoß, eine Geier oder weiße Hahnenfeder als Zeichen der Treffsicherheit auf den Hut gesteckt. Nicht jedem Schützen war es damals vergönnt, solche Trophäen zu erreichen. Es brauchte große Treffsicherheit, einen Adler mit der Armbrust abzuschießen.

Wenn daher ein Schütze ein solches Gestecke am Hute trug, so erkannte man gleich in ihm den treffsicheren Schützen. Als die Einfälle feindlicher Truppen ins Land erfolgten, gründeten sich die Schützen-kompanien. Jede dieser Kompanie trug ihre besondere Federart am Hute. Im Laufe der Kämpfe haben sich Schützen mit Spielhahnfedern ganz besonders bewährt und so wurden die Leute als Robler bezeichnet. Robler waren Draufgänger, rauf – und kampfgewohnte Männer und Burschen, die mit Wucht dreinfuhren. Es kam mit der Zeit folgende Spezialisierung der Federarten heraus:

Besonders ziel – und treffsichere Hochgebirgsschützen und Jäger steckten sich den Adlerflaum auf als Zeichen des scharfen Auges und als Symbol des Freiheitskampfes.

Die Schwingfedern des Adlers hatte sich der besonders tapfere, mutige und draufgängerische Speckbacher aufgesteckt, sie wird daher als Symbol seiner Mannesart getragen.

Geierschwingfedern sind später an Stelle der Adlerfedern aufgesteckt worden.

Die einzelne krumme Spielhahnfeder steckte sich jeder schneidige Bua auf seinen Hut. Den halben Spielhahnstoß hatte manche Kompanie als Zeichen der Schneid aufgesteckt und einen ganzen Stoß trug stets der Anführer der Kompanie.
Doch gab es und gibt es auch heute noch ganze Kompanien, die den vollen Spielhahnstoß trugen und auch jetzt noch tragen.

Die weiße Hahnenfeder ist das allgemeine Zeichen der Schützenschneid und zwar immer in doppelter Form.

Es ist noch zu erwähnen, daß zu diesem Paar weißen Hahnenfedern von manchen Kompanien noch ein halber Spielhahnstoß getragen wurde, dies bedeutete, daß diese Kompanie sich auch als Robler im Laufe der Gefechte der Freiheitskriege in den vorigen Jahrhunder-ten als tapfer erwiesen hat.
Im letzten Jahrhundert und auch in heutiger Zeit haben sich die Schützen Federn kaufen müssen, um traditionsgemäß dieses Schneidzeichen tragen zu können.
Diese Zeichen des Mutes wurde späterhin auch vom Militär übernommen und so haben die Schützenregimenter einen halben Spielhahnstoß, nach vorne schauend, getragen.

Quelle: alte Hompage des Bundes der Tiroler Schützenkompanien; aus der Regimentschronik Oberinntal von Mjr Josef ROILO