Igls

Igls ist ein Stadtteil (Katastralgemeinde) von Innsbruck. Er wurde 1942 eingemeindet.

Der Ort liegt auf 870 m auf einer Mittelgebirgsterrasse südlich vom Innsbrucker Zentrum. In Igls wurden Reihengräber aufgedeckt, die wahrscheinlich aus der Völkerwanderungszeit stammen. Der Name stammt entweder aus dem 11. Jahrhundert von Vogt Eigilis aus dem Kloster Tegernsee, das in Igls Besitzungen hatte, oder aus dem 8. Jahrhundert vom Heiligen Aegidius, Abt von Sankt Gilles in der Provence, genannt „Gilles“. Die früher romanische Kirche ist seit 1286 aus einem Ablaßbrief bekannt; im 15. Jahrhundert wurde sie im spätgotischen Stil umgebaut und 1479 geweiht. 1705 wurde sie erneut umgebaut und barockisiert.

Im 19. Jahrhundert entwickelte sich das bäuerliche Dorf zu einer Sommerfrische für Innsbrucker, die dort ihre Villen hatten. Es kam zum Bau der ersten Hotels.

Internationale Bekanntschaft erlangte Igls durch die Olympischen Winterspiele 1964 und 1976 mit der Kunsteis-Bob- und Rodelbahn sowie der Olympia-Schiabfahrt vom Patscherkofel. Die Anlagen werden noch für internationale Sportbewerbe genutzt.

Oberhalb von Igls auf 1240 m Höhe steht die 1662 erbaute Wallfahrtskirche Heiligwasser.

Die Wallfahrt geht auf eine Marienerscheinung zurück. Der Quelle bei der kleinen Barockkirche wird heilende Wirkung zugeschrieben. Die Kirche und das daneben liegende Gasthaus können mit der Patscherkofelbahn bequem erreicht werden.

Igls ist Endstation der Innsbrucker Mittelgebirgsbahn (Igler) und Talstation der Patscherkofelbahn.

Igls mit Serles und Habicht

Igls mit Serles und Habicht

Geschichte Igls

Die Siedlungstätigkeit von Igls sowie Vill geht weit zurück, Funde haben auch belegen, dass eine Bevölkerung der La-Tène Kultur sich in diesem Gebiet niedergelassen hat.

Auch aus der Zeit der bajuwarischen Landnahme (um 600) gibt es archäologische Befunde in Form von Reihengräbern.

1273 und 1286 finden sich erstmals urkundliche Belege für den Ort, der in den Dokumenten als „Ygls“ bezeichnet wurde. Wie alle damaligen Orte rund um Innsbruck unterstand Igls dem Gericht Sonnenburg, welches eine Dingstätte vor Ort besaß.

Die Strukturen waren rein auf die Landwirtschaft ausgerichtet, wobei sich im Ort keinerlei Gewerbe oder auch nur ein Gasthof befand. Im 19. Jahrhundert errichteten Innsbrucker Bürger bereits Villen, wodurch die Verstädterung des Dorfes begann.

Um 1650 wurde ein Bauernbad an einer schwefelhaltigen Quelle errichtet, welches bis ins 18. Jahrhundert in Betrieb war, da zu dieser Zeit die Quelle versiegte.

1883 herrschte eine Feuerbrunst im Ort, der zwei Drittel der Gebäude zum Opfer fielen; nach der Katastrophe wurde die Bautätigkeit im urbanen Stil begonnen und das Dorf verlor seinen bäuerlichen Charakter.

Schon zur Jahrhundertwende wurde der Ort für den Tourismus, im speziellen für Kurgäste entdeckt, wodurch 1907 das Kurhaus errichtet wurde und sich der Ort ab diesem Zeitpunkt als Kurort bezeichnete. Vor allem die um 1900 errichtete Mittelgebirgsbahn, gab dem Tourismus starke Impulse.

1942 während der NS Herrschaft wurde Igls mit Innsbruck vereinigt.