Paul Hilber
Am 26. Jänner 1786 wird in Igls, Paul Hilber, ein wenig bekannter Held von anno neun, geboren. Seine Eltern Josef und Theresia sind rechtschaffene, ehrbare Bauersleute.
Als 10-jähriger sieht er zum ersten Mal die Schützen seiner Gegend ins Oberland „In den Krieg“ ziehen. 1797 sind die Landstürmer der Gerichte Hall, Thaur und Rettenberg gegen „rebellische Franzosen mit Gewör in das Feld gezogen“.
1804 übernimmt Hilber den Hof und kann ein Jahrspäter endlich mit der Sonnenburger Kompanie ausrücken. Sie verteidigen erfolgreich das Land. Der Friede hält nur kurz an. Wenige Monate später fallen die Franzosen erneut ein und besetzen Tirol, das sie den Bayern zur Verwaltung übergeben. Hohe Steuern, Polizeispitzeldienst, Beamtenwillkür und anderes lassen das Volk sich erheben und nach Befreiung rufen. Es ist die Zeit, in der die Nacht zum Tage wird. Die Menschen konspirieren miteinander.
9. April 1809 kommt Österreichs Kriegserklärung mit dem Aufruf Hofers „für Gott, Kaiser und Vaterland brav dreinzuschlagen“. Hilbers blutigste Tage beginnen. Sie enden mit der Kapitulation der Franzosen und Bayern. Aber bereits Ende Oktober rücken 50.000 Soldaten gegen Tirol vor und besetzen das Land. Einige Heißsporne geben nicht auf und proben den Aufstand, der misslingt.
Hilber wird auf die Suchliste gesetzt und flieht. Er versteckt sich, wird verraten und gefangen genommen. In Sistrans kehren die bayrischen Soldaten mit ihren Gefangenen im Dorfgasthaus ein. Der Wirt ist allerdings ein Jugendfreund Hilbers und tischt den Bayern auf was er hat. Der gute „Röthel“ tut alsbald seine Wirkung und die betrunkenen Soldaten merken nicht, wie der Wirt die Fesseln löst. Hilber flieht nach Linz, auf österreichischen Boden. Mittellos beginnt er als „bürgerlicher Greisler“ sich in Ebelsberg ein neues Leben aufzubauen. Er heiratet Anna Löschenkohl, welche ihm in 15-jähriger Ehe 17 Kinder schenkt und dann das Zeitliche segnet.
1827 erwirbt er das Gasthaus „Zum schwarzen Bock“.
Am 28. September stirbt Hilber nach kurzer Krankheit